Scherer Sport by Phoenix glänzt beim 12h-Rennen mit zwei Podestplätzen
Bei der Premiere des 12h-Rennens der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) auf der Nordschleife kämpften die beiden Audi R8 LMS von Scherer Sport by Phoenix lange um den Sieg. Am Ende sprang für Kuba Giermaziak (32/Polen) und Kim-Luis Schramm (25/Illmenau) Platz zwei heraus, ihre Teamkollegen Vincent Kolb (27/Frankfurt a. M.) und Scherer-Markenbotschafter Frank Stippler (47/Bad Münstereifel) wurde beim längsten NLS-Rennen der Serienhistorie Dritte.
Starkes Qualifying-Ergebnis
Bereits im verregneten Zeittraining lieferten die beiden Audi eine starke Leistung ab. Kuba Giermaziak zeigte bei den schwierigen Bedingungen Nervenstärke und holte sich mit seiner letzten schnellen Runde auf abtrocknender Strecke die Pole-Position. Die Bestzeit des Polen im Audi mit der Nummer 16 betrug 8.19,189 Minuten. Frank Stippler fuhr im Schwesterauto mit der Nummer 5 mit einer Zeit von 8.29,108 Minuten auf den vierten Platz.
Das 12h-Rennen begann am Samstagnachmittag turbulent. Kurz vor dem Start sorgte ein Regenschauer für eine schwierige Reifenwahl, da nur Teile der langen „Grünen Hölle“ nass waren. Startfahrer Schramm setzte in der Nummer 16 auf Slicks, Stippler auf geschnittene Slicks. Dies zahlte sich für beide Fahrzeuge nicht aus. Stippler setzte sich zwar kurz an die Spitze des Feldes, doch auf den nassen Passagen verloren die beiden R8 an Boden, sodass sie nach der zweiten Runde zum Wechsel auf Regenpneus an die Box kamen. Danach zeigten beide eine starke Aufholjagd. Schramm und Giermaziak kämpften sich von Platz 19 wieder in die Spitzengruppe und lagen vor der nächtlichen Pause nach sechs Rennstunden bereits wieder auf Position drei. Nur einen Platz dahinter beendeten Stippler, der zwischenzeitlich noch einmal die Führung übernommen hatte, und Partner Kolb um 20:30 Uhr die erste Rennhälfte.
Giermaziak beeindruckt nach dem Restart
Bis Sonntagmorgen verblieben die Fahrzeuge anschließend im Parc Fermé auf der Start-Ziel-Geraden. Als der sechste NLS-Lauf um 10:00 Uhr wieder aufgenommen wurde, starteten die Teilnehmer mit den Abständen, mit denen sie am Vorabend abgewinkt wurden. Giermaziak drückte der zweiten Rennhälfte schon bald seinen Stempel auf: Der 32-Jährige war klar der schnellste Fahrer im Feld. Er fuhr die besten Zeiten im Feld und eroberte nicht nur Platz zwei, sondern übernahm nach rund siebeneinhalb Rennstunden die Führung, die er danach auf mehrere Sekunden ausbaute. Als Partner Schramm nach rund neun Rennstunden einen weiteren Boxenstopp absolvierte, verlor der Deutsche wegen eines Problems rund eine Minute. Der Audi mit der Nummer 16 fiel auf Platz vier zurück, aber erneut kämpfte sich das Fahrerduo nach vorn. Am Ende verpassten Giermaziak/Schramm als Zweite und bestplatzierte Audi-Piloten den Sieg nur um 15,222 Sekunden. „Es war kein einfaches Rennen, denn mit einer Dauer von 12 Stunden war es nach dem 24h-Rennen das zweitlängste der Saison“, so Giermaziak. „Wir haben eine sehr gute Leistung gezeigt und hatten das schnellste Auto. Leider ist nicht alles perfekt gelaufen, weshalb wir den Sieg verloren haben. Aber wir lernen daraus und kommen stärker zurück, denn es kommen noch drei Rennen.“
Frank Stippler und Vincent Kolb behaupteten sich mit dem Schwesterauto in der zweiten Rennhälfte konstant im Spitzenfeld. Im letzten Renndrittel schoben sie sich in die Top 3 und sahen schließlich auch als Dritte die Zielflagge. Es war ihr drittes Podium in Folge. Damit übernahm die Startnummer 5 vor dem Schwesterfahrzeug die Führung in der NLS Speed-Trophäe für die bestplatzierten Fahrzeuge in den Rennen und Zeittrainings. „Das Rennen war vor allem im ersten Teil durch die wechselnden Bedingungen mental sehr anstrengend und sehr anspruchsvoll“, bilanzierte Stippler. „Vincent ist im Rennen das erste Mal mit Slicks im Nassen gefahren. Aber er hat das Auto auf der Strecke gehalten und nur wenig Zeit verloren. Mehr kann man nicht erwarten, denn durch die Asphaltwechsel gab es immer wieder unterschiedliche Gripverhältnisse. Es war daher fast ein Lotteriespiel, ob man das Auto auf der Strecke halten kann. Er hat einen super Job gemacht und den Grundstein für unseren dritten Platz gelegt. Insgesamt können wir mit Platz drei beim 12h-Rennen zufrieden sein.“
„Die erste Auflage des 12h-Rennens war bis zum Schluss unglaublich spannend. Schade, dass uns am Ende etwas das Rennglück fehlte, um zum zweiten Mal in dieser Saison am Ende ganz oben auf dem Podium zu stehen“, sagt Scherer-Sport-Chef Christian Scherer. „Beide Teams haben einen wirklich tollen Job gemacht und sind erneut unter die Top drei gefahren.
Teamchef Ernst Moser: „Es war ein verrücktes Rennen. Wir sind mit zwei Podiumsplätzen zufrieden, sehen das Rennergebnis aber mit einem weinenden Auge, weil wir den Sieg nicht nach Meuspath holen konnten. Das Rennformat über zwölf Stunden ist eine echte Bereicherung. Mit kleinen Korrekturen könnte dieses Rennen im kommenden Jahr zu einem Highlight der NLS werden.“ .